Remis nach komplett unterschiedlichen Halbzeiten

07.02.2019 23:12 //

Ein Spiel, dessen Halbzeiten unterschiedlicher nicht sein könnten endete am Donnerstagabend in der Schwalbe-Arena in Gummersbach mit einem am Ende verdienten Unentschieden. Trotzdem verließen die Eulen nach der Partie die Platte mit hängenden Köpfen, nachdem man zur Halbzeit noch mit 7 Toren geführt hatte.

Die Eulen starteten angeführt von einer extrem starken 6-0 Deckung und einem gut aufgelegten Stefan Hanemann im Tor mit einer 0:2 Führung. Speziell die Deckung der Eulen um den Mittelblock mit Gunnar Dietrich und Frederic Stüber, der sich auch von einer Platzwunde am Kopf nicht davon abhalten ließ die Gummersbacher weiter zur Verzweiflung zu bringen, lieferte in der ersten Halbzeit eine tadellose Leistung ab und ließ insgesamt nur 5 Gegentore zu. Im Angriff führte Jan Remmlinger nach über einem Jahr Verletzungspause clever Regie und übernahm auch in kritischen Phasen direkt wieder die Verantwortung – am Ende standen starke 5 Tore auf dem Konto des Mittelmanns. Ab dem 4:5 ließen sich die Eulen auch von einigen Zeitstrafen nicht aus der Ruhe bringen und setzten sich über 4:9 bis zur Halbzeit auf 5:12 ab. Die Reaktion der Fans folgte prompt: Pfiffe der Heimfans, Begeisterung von den vielen mitgereisten Eulen-Fans, die Ihre Mannschaft in allen Phasen der Partie lautstark unterstützten.
So stark die erste Halbzeit endete, so schwach startete die Mannschaft von Ben Matschke in die zweite Halbzeit. Mehrere technische Fehler führten dazu, dass sich der Vorsprung innerhalb von zehn Minuten von sieben auf drei Tore verkürzte. Der sehr gut aufgelegte Jerome Müller, am heutigen Tage bester Torschütze der Eulen mit sechs Treffern, erlöste die Eulen mit dem ersten Treffer nach der Halbzeit zum 9:13. Auf der Gegenseite kam Pouya im Rückraum besser ins Spiel und auch Ivan Martinovic traf in Halbzeit zwei aus allen Lagen. Beim Stand von 17:17 gelang der Heimmannschaft, die auf einmal wieder von Ihren Fans unterstützt wurde, der erste Ausgleich seit dem 3:3, da die Eulen speziell im Angriff nicht mehr an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen konnten. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt völlig offen und beide Mannschaften mussten 2-Mann-Unterzahlen verkraften. Am Ende ging die Partie hin und her und Gummersbach in der letzten Spielminute in Führung. Erneut war es Jerome Müller, der Verantwortung übernahm und den Ball 15 Sekunden vor Ende aus dem Rückraum an Carsten Lichtlein vorbei ins Tor feuerte. Die Gummersbacher nutzten Ihre Gelegenheit zum Sieg nicht, sodass den Eulen, nach schneller Auszeit von Matschke, vier Sekunden für einen Treffer blieben. Nach Abwurf von Hanemann kam die Mannschaft aber zu keinem Abschluss mehr, sodass sie zwar mit einem Punkt, aber mit der verpassten Möglichkeit auf die doppelte Ausbeute den Heimweg antrat. Die mitgereisten Fans, die über die verpasste Chance ebenso enttäuscht waren wie die Spieler, honorierten die Leistung der Eulen dennoch mit Applaus und zeigten damit den Heimfans, wie man im Abstiegskampf mit Rückschlägen umgeht.

In der nächsten Woche haben wir nun gemeinsam die Chance, die Leistung auch in der zweiten Halbzeit auf dem gleichen Niveau zu halten. Dann kommt die TSV Hannover-Burgdorf um Weltmeister Morten Olsen nach Ludwigshafen. Tickets dafür gibt es noch Online sowei an der Abendkasse.


Benjamin Matschke (Trainer Die Eulen Ludwigshafen) ...
… zum Spiel: „So ist der Handball. Wir haben in der ersten Halbzeit gut verschoben und wenig Fehler zugelassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir leider zu viele technische Fehler und so die ein oder andere Zeitstrafe zu viel bekommen. Wir haben uns intensiv auf dieses Spiel vorbereitet, konnten es aber leider nicht bis zum Ende durchhalten. Ich weiß noch nicht genau, was ich mit dem Punkt anfangen soll – ob ob ich mich freuen oder doch besser ärgern soll. Das wird wahrscheinlich in der Nacht passieren. Es macht mir aber Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten, denn sie sind gewillt, alles ins Spiel reinzuwerfen.“

Gunnar Dietrich (Die Eulen Ludwigshafen) ...
… zum Spiel: „Für uns ist es bitter, dass wir unentschieden gespielt haben. Es fühlt sich an, wie ein verloren gegangener Punkt - insbesondere, wenn man unsere erste Halbzeit sieht. Wir haben uns extrem auf dieses Spiel vorbereitet und waren im ersten Durchgang sehr konzentriert. Im zweiten Durchgang haben wir uns allerdings zu viele technische Fehler geleistet und das müssen wir uns ankreiden. Wir müssen nun eine Schippe drauflegen.“

Foto: Ising