Schaller & Schwarzer: Das Team im Team

06.02.2024 10:36 // hk

Hallo Kian, hallo Tim? Wie läuft das erste Jahr nach Eurer ,,Wiedervereinigung“?
Tim Schaller: Ich glaube, für uns persönlich hätte es kaum besser laufen können. Ich glaube, dass wir uns handballerisch extrem gut ergänzen. Wir hätten natürlich nicht gedacht, dass wir uns so schnell und vor allem auf professioneller Ebene wieder sehen würden, aber wir sind natürlich froh darum. Nicht nur Kian und ich können wieder gemeinsam in die Halle, auch unsere Eltern können endlich wieder zusammen zu unseren Spielen gefahren kommen.
Kian Schwarzer: Ich würde mal sagen: sehr positiv. Ich glaube, wir kommen beide auf unsere Einsatzzeiten, die wir uns vorgestellt und gewünscht haben und können uns auch dabei auszeichnen und sehr gute Spiele abliefern. Wir ergänzen uns sehr gut und können uns gegenseitig viel helfen.

Freunde teilen und gönnen …

Oft gefragt: Freunde von klein auf, nun „Rivalen“ auf Linksaußen. Wie geht das?

Kian Schwarzer: Ich würde uns nicht als „Rivalen“ bezeichnen! Wie gesagt sind wir ein gutes Team und dieses „Team im Team“ ist das, was uns beide wirklich stark macht. Da wir uns beide wohl fühlen, können wir auch gute Leistungen auf dem Feld zeigen. Von daher hilft es uns, dass wir uns so lange und so gut kennen.
Tim Schaller: Rivalen finde ich, ist das falsche Wort hierzu. Kian und ich ergänzen uns aktuell einfach super. Kian hatte gerade am Anfang deutlich mehr Spielzeit, was einfach starken Leistungen geschuldet war. Hatte er mal eine schlechtere Phase in einem Spiel, habe ich meistens gut gespielt und so der Mannschaft helfen können. Ich denke, dass gerade unsere lange Freundschaft so eine Situation deutlich einfacher macht, da man dem anderen zu 100 Prozent den Erfolg gönnt. Wir stehen ständig im Austausch, gerade auch im Bezug darauf wer jetzt zum Siebenmeter-Strich geht, bereiten uns zum Teil gemeinsam in Form von Videoanalysen zusätzlich auf die Torhüter vor und können absolut offen miteinander kommunizieren was Kritik oder ähnliches angeht.

Vertrauensbildende Maßnahmen

Warum haben wir es fast nie geschafft, weniger als 30 Gegentore zu kassieren?
Tim Schaller: Als Außenspieler bin ich natürlich der falsche Mann, um fachgerecht unsere Abwehr ins Detail besprechen zu können. Fakt ist allerdings, dass wir uns mit Platz 2 der meisten Gegentore nicht zufrieden geben können, wenn wir auch auf Platz 4 der Mannschaften mit den meisten geworfenen Toren sind.
Kian Schwarzer: Abwehr ist sehr kompliziert und basiert meiner Meinung nach auch auf Vertrauen. Da wir viele Neuzugänge haben, dazu auch ein neuer Trainer, müssen wir das Vertrauen erst aufbauen und wissen wie der andere beziehungsweise der Nebenmann tickt. Dazu mussten wir Wettkampferfahrung sammeln. Wir versuchen Tag für Tag daran zu arbeiten und besser zu werden und ich bin mir sicher, dass wir das in der Rückrunde auch zeigen können und dann öfters unter 30 Gegentoren bleiben.

Geil auf Siege …

Was sind Eure Ziele in der Rückrunde mit den Eulen?
Tim Schaller: Wir haben unsere Saisonziele bewusst nur bis zur Winterpause ausgerichtet. Wir hatten nun mal einen starken Umbruch, was die Mannschaft betrifft und auch einen neuen Trainer. Daher ging es in der Wintervorbereitung eben darum zu schauen, welche Ziele erreicht wurden und welche nicht, sowie die Gründe hierfür als Team zu analysieren. Dementsprechend wurde auch die Gestaltung der Trainingseinheiten angepasst.
Kian Schwarzer: Erstmal mussten wir uns als Mannschaft zusammensetzen und uns darüber gemeinsam Gedanken machen. Und dann heißt es realistisch zu bleiben, aber auch die „Geilheit“ zeigen, jedes Spiel gewinnen zu wollen.

Fotos: Harry Reis