Leistung beim 30:32 gegen Bundesligist Stuttgart lässt hoffen

04.02.2024 11:24 // hk

Sechs Tage vor dem Re-Start der 2. Liga mit dem Gastspiel in Aue zeigte sich der Rumpf-Kader der Eulen Ludwigshafen gegen Bundesligist TVB Stuttgart vornehmlich in der zweiten Halbzeit gut in Form. „Wir waren auf Augenhöhe“, konstatiert Eulen-Coach Johannes Wohlrab nach der 30:32 (13:17)-Niederlage vor 200 Zuschauern in der Günter-Braun-Halle.

Schöner Empfang für Kai Häfner

Stuttgart musste auf Jonas Truchanovicius, Fynn-Luca Nicolaus, Lukas Laube und Sacha Pfattheicher verzichten, hatte aber den mit viel Beifall begrüßten Nationalspieler und EM-Vierten Kai Häfner wieder auf Halbrechts im Einsatz. Den Eulen fehlten die verletzten Tom Bergner, Pascal Durak, Max Haider und Sebastian Trost. Jannek Klein unternahm nach seiner Verletzung erste Schritte zurück in die Mannschaft. „Wir wollten das als Pflichtspiel ansehen“, bilanziert Trainer Wohlrab, den die „überragende Einstellung“ seiner Mannschaft bei der Generalprobe begeisterte.

Max Häfner setzt Akzente

Zur Pause führte der Bundesligist 17:13, nutzte Ballgewinne vor allem über die schnellen Außen Jorge Serrano und Daniel Fernandez, um Nadelstiche zu setzen. Herausragend mit guter Quote Mittelmann Max Häfner. Miljan Vujovic hatte sechs Paraden und so auch seinen Anteil an der Vier-Tore-Pausenführung.

Kasper Manfeldt Hansen überzeugt

„In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Torhüterparaden, Žiga Urbič hat dann 17, 18 Minuten fantastisch gehalten“, analysiert Joh Wohlrab die Aufholjagd. Mit einem 5:0-Lauf zwischen der 31. und 36. Minute setzten sich die Eulen auf 18:17 ab. Sie ließen dem nach der Pause ins Tor gerückten ehemaligen Nationaltorhüter Silvio Heinevetter keine Chance. Stark agierte Kasper Manfeldt Hansen, nach dem Ausfall von Bergner (Daumenverletzung) und Haider (Rückenprobleme) Alleinunterhalter am Kreis. Der 20-Jährige machte 5 von 5, war ein exzellenter Anspielpunkt für Jannek Klein, Mex Raguse und Julius Meyer-Siebert, beeindruckte mit athletischem Durchsetzungsvermögen. Wohl kippte das Spiel nach der 25:22-Führung der Eulen durch den starken Raguse in der 46. Minute, TVB setzte sich mit einem 5:0-Lauf bis zur 52. Minute auf 27:25 ab, aber Raguse egalisierte zwei Minuten vor Schluss zum 29:29. 39 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene traf Finn Leun zum 30:30. Jan Forstbauer brachte Stuttgart mit 31:30 in Führung, nach der dritten Auszeit der Eulen blieben 16 Sekunden. Über den Kreis und den starken Kasper Manfeldt Hansen suchten die Eulen den Weg zum Ausgleich, der Gast durchkreuzte den Zug und Fernandez setzte den Schlusspunkt: 32:30 für den Erstligisten.

Starkes Duo: Raguse und Meyer-Siebert

„Den letzten Ball haben sie gut verteidigt. Ich ärgere mich, dass wir das Spiel verloren haben, gerade in der zweiten Halbzeit ist es super gut für uns und auch für mich gelaufen“, sagte Kasper Manfeldt Hansen, von dessen Fähigkeiten der Trainer überzeugt ist. Jetzt ist’s am jungen Dänen weiter entschlossen an Athletik und Fitness zu arbeiten. „Aus der Not eine Tugend gemacht“ – so beschrieb Joh Wohlrab die Hoffnung machende Generalprobe mit einer neuen Variante im Rückraum: Mex Raguse und Johannes Meyer-Siebert, die beiden Halblinken, spielten zusammen auch im Angriff. „Mit den Beiden haben wir am schönsten und am effektivsten gespielt“, befand der Coach. Raguse machte 6 von 10, Meyer-Siebert 6 von 13. Eine 100-Prozent-Quote – wie Manfeldt Hansen – hatte auch Rechtsaußen Alexander Falk (6 von 6). „Sehr, sehr gute Lösungen“ schrieb der Coach Meyer-Siebert und Raguse zu. Wohlrab: „Mex hat gut Regie geführt und in punkto Führungsrolle noch einen Schritt nach vorn gemacht.“

Statistik
Die Eulen Ludwigshafen: Grupe (16. Urbič) - Leun (2), Eisel, Raguse (6) - Falk (6), Schwarzer (1) – Manfeldt Hansen (5) – Meyer-Siebert (6), Klein (1), Schaller (3/2), Straub
TVB Stuttgart: Vujovic (31. Heinevetter) - Kai Häfner (2), Max Häfner (7), Lönn (2) - Serrano (5), Fernandez (5/2) - Mamic (5) – Röthlisberger (1), Forstbauer (3), Hanusz (1), Zieker (1), Bucani

Spielfilm: 0:1 (2. Minute), 3:2 (6.), 4:8 (13.), 6:10 (17.), 10:14 (23.), 13:17 (Halbzeit), 18:17 (36.), 18:18 (38.), 22:20 (41.), 25:22 (46.), 25:27 (52.), 29:29 (58.), 30:30 (60.), 30:32 (Ende) - Siebenmeter: 3/2 - 2/2 - Zeitstrafen: 2/1 - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Baumgart/Dinges.

Fotos: Harry Reis

Lisa Heßler zeigt bei Demo Flagge für die Eulen

Vor dem Spiel hatte Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen, eine ganz andere, wichtige Aufgabe übernommen. Sie sprach auf Einladung des DGB bei der Demo gegen Rechtradikalismus und Rassismus auf dem Berliner Platz. Vor 3000 Menschen sagte Lisa Heßler: „Rechtsaußen ist eine Position, die nur im Handball cool ist, aber sonst keineswegs. Lassen sie uns den Mut beibehalten, weiter zusammenstehen.“ Dass die Mitte der Gesellschaft über Parteigrenzen hinweg aufsteht, für den Rechtsstaat und die Verfassung Flagge zeigt, wertet die Managerin als starkes Signal in einer Stadt, in der Menschen aus über 140 Nationen zusammenleben.