Ausverkaufte Eberthölle als achter Mann

21.02.2020 09:57 // kk

Es geht ins letzte Saisondrittel in der Liqui Moly HBL und damit auch in die entscheidende Saisonphase. Für die Eulen bedeutet das noch elf Endspiele im Kampf um den Klassenerhalt und in den verbleibenden fünf Heimspielen wird die Eberthölle ein wichtiger Faktor sein.

Die Gäste aus Hessen sind mit einem 30:33-Auswärtssieg bei den Rhein-Neckar Löwen furios in die Rückrunde gestartet, machen sich aber mit einem kleinen Rucksack von drei Pflichtspielniederlagen in Folge auf den Weg nach Ludwigshafen, denn sieben Tage später gab es in der Liqui Moly HBL eine doch überraschend deutliche 21:26-Niederlage gegen den TVB Stuttgart in der heimischen Rothenbach-Halle in Kassel und auch im EHF-Pokal wurden die letzten beiden Spiele verloren. In der aktuellen Bundesliga-Tabelle findet sich Melsungen als Siebter ein wenig im Niemandsland wieder, verfügt aber über einen hochklassig besetzten Kader aus Routiniers und Nationalspielern.

Das Hinspiel konnte die MT zwar ganz knapp und erst in letzter Sekunde mit 26:25 für sich entscheiden, hatten dabei aber viel mehr Mühe als erwartet, denn die Eulen waren über die gesamte Spielzeit ebenbürtig und hatten sich zumindest einen Punkt mehr als verdient.

Die Vorzeichen für das erneute Aufeinandertreffen am Sonntag sind klar. Melsungen will die kleine Negativserie beenden und die Eulen werden alles dafür tun, um weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Nach der unglücklichen Niederlage in Hannover, hatte die Mannschaft von Trainer Ben Matschke zwei Wochen Zeit, zum Regenieren und um neue Kräfte zu sammeln. Das war auch nötig, denn nach der Pause warten jetzt wieder drei schwere Spiele innerhalb von zehn Tagen. Und da wird es darauf ankommen, dass die Eulen ihre bisher gezeigten Leistungen über die gesamten 60 Minuten auf die Platte bringen, denn in der bisherigen Saison fehlte oft nicht viel, denn es waren Kleinigkeiten und häufig nur wenige Minuten, die über Sieg oder Niederlage entschieden haben. Gerade in den Schlussphasen hat die Mannschaft Spiele aus der Hand gegeben und stand am Ende mit leeren Händen da. Wenn die Mannschaft das abstellen kann, hat sie auch am Sonntag alle Möglichkeiten. Abstiegskampf steht für die Eulen seit mittlerweile fast drei Jahren auf dem Plan und ist für die Spieler nichts Neues. Neu ist allerdings, die Entwicklung, die die Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten genommen hat, denn fast jedes Spiel wird auf Augenhöhe bestritten, egal, wie der Gegner heißt. Ein weiterer Pluspunkt ist (und dafür sind die Eulen mittlerweile bekannt), dass die Mannschaft niemals aufgibt, Nackenschläge immer wieder wegsteckt und das nächste Spiel voll motiviert neu angeht. Diese Einstellung kann am Ende den Ausschlag für die Eulen geben, denn mit dem Druck, den der Abstiegskampf mit sich bringt, müssen die Konkurrenten erst Mal umgehen können. Die Mannschaft von Trainer Ben Matschke tut aber gut daran, nur auf sich zu schauen und die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Bis auf Balingen konnten die anderen Teams am Donnerstag am Tabellenende zwar punkten, aber der Kampf um den Klassenerhalt ist noch lange nicht entschieden.

Und in den noch fünf Heimspielen, angefangen mit der Partie am Sonntag, muss auch die ausverkaufte Eberthölle von der ersten Sekunde an da sein und den Spielern auf der Platte helfen, denn nicht nur die Mannschaft muss ihre Leistung über die komplette Spielzeit abrufen, sondern auch die Fans müssen, mit ihrer lautstarken Unterstützung über 60 Minuten dem Gegner zeigen, dass es schwer wird, die Punkte aus Ludwigshafen mitzunehmen.

 

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Mit Melsungen kommt eine der Top-Mannschaften der Liga, gegen die wir aber auch schon das Hinspiel lange eng halten konnten. Für uns ist aktuell der Gegner aber eigentlich gar nicht so wichtig. Wir haben noch fünf Heimspiele, am Sonntag wieder eine ausverkaufte Halle und diese Spiele wollen wir für uns maximal nutzen. Im letzten Spiel in Hannover haben wir zum wiederholten Mal gezeigt, dass wir auch gegen eine Top-Mannschaft mehr als gut mithalten können. Aber wir brauchen auch am Sonntag wieder ganz viel Einsatz, Emotion und Bereitschaft. Ich würde mich über eine emotionale Halle freuen, die von Anfang an da ist und brennt. Die fünf Heimspiele, die wir noch haben, sind für uns von enormer Bedeutung und Melsungen ist eines davon. Darum ist der Gegner für mich im ersten Moment zweitrangig. In diese Spiele gilt es alles reinzulegen, was möglich ist und dann schauen wir, was am Sonntag passiert.“

Max Neuhaus:

„Melsungen ist natürlich eine starke Mannschaft, die jetzt aber auch etwas unter Druck steht, weil sie zuhause gegen Stuttgart relativ deutlich verloren hat und alles dafür tun wird nicht auch noch gegen uns zu verlieren. Wir werden aber natürlich versuchen, Melsungen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Wir wollen so auftreten, wie auch schon gegen Hannover, nur dann mit einer besseren Schlussphase. Mit dem spielfreien Wochenende konnten wir uns etwas erholen und gehen jetzt frisch und voll motiviert in das Spiel gegen Melsungen.“ Natürlich wollen wir gewinnen, gerade auch wenn man auf das Hinspiel zurückschaut, das wir unglücklich mit nur einem Tor verlieren. Ich denke, das am Sonntag auf jeden Fall etwas gehen kann und möglich ist.“