Duell auf Augenhöhe

21.03.2024 09:30 // hk

Der Achte gastiert beim Neunten, Mittelfeld trifft Mittelfeld: Am Freitag (20 Uhr, Euregium Nordhorn), sind die Eulen Ludwigshafen am 25. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga zu Gast bei der HSG Nordhorn-Lingen. Beide Vereine, 2021 aus der Bundesliga abgestiegen, haben 24:24 Punkte auf dem Konto. Schiedsrichter des Freitagabendspiels sind Nils Blümel und Jörg Loppaschewski aus Berlin. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf.

Heim-Auswärts-Gefälle

Heim- und Auswärtstabelle zeigen und belegen ein stückweit, wer wo steht. In der Heimtabelle sind die Eulen mit 18:6 Punkten Sechster, in der Auswärtstabelle mit 6:18 Punkten aber auch 15., sprich Drittletzter. Mit 749 erzielten Toren haben die Eulen den viertbesten Angriff, mehr Tore als Spitzenreiter Potsdam geworfen. Im Umkehrschluss haben sie nach Schlusslicht Aue mit 751 die meisten Gegentore der Liga kassiert. Nordhorn hat daheim 13:9 Punkte geholt, auswärts stehen 11:15 Zähler zu Buch.

Lehrreiche Tage

Eulen-Coach Joh Wohlrab, am Wochenende bei der Tagung und beim Lizenzierungstag der Trainer der Bundesligen in Hannover, durfte dort nicht nur die Qualifikation der deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele in Paris bejubeln, sondern auch beim Seminar wichtige Erkenntnisse sammeln, interessante Gespräche führen, Erfahrungen sammeln. Der Liga-Alltag verheißt Arbeit. Und verlangt Ergebnisse.

Warten auf Mark Bult

Weil die Ergebnisse nicht waren, wie erhofft, der angepeilte Wiederaufstieg zur Fata Morgana geworden war, hatte die HSG Nordhorn-Lingen die Trennung von Trainer Daniel Kubes zum Saisonende früh öffentlich gemacht. Weitere Rückschläge führten zur vorzeitigen Trennung vom Chef-Coach. Co-Trainer Frank Schumann führt bis zum Saisonende die Geschicke. Dann kommt ein guter, alter Bekannter zurück: Mark Bult (41), der frühere niederländische Nationalspieler, von 2003 bis 2007 für die HSG auf der Platte, seit 2017 Co-Trainer der SG Flensburg-Handewitt, wird dann als Chef-Trainer versuchen die Mission Wiederaufstieg, Klappe die Fünfte, erfolgreich zu meistern.

Finn Leun fällt aus

Die Dienstreise der Eulen nach Nordhorn findet ohne Finn Leun statt. Der Halbrechte ist nach seiner beim jüngsten Heimsieg gegen VfL Lübeck-Schwartau erlittenen Brustbeinprellung noch nicht wieder einsatzfähig. Das verheißt einen doppelt harten Arbeitstag für Jannek Klein, mit 106 Saisontoren der zweitbeste Werfer der Eulen. Mit dem zuletzt verletzten Mittelmann „Sebi“ Trost aber rechnet der Eulen-Coach. „Klar, Nordhorn ist aufgrund des Heimvorteils der Favorit“, sagt Joh Wohlrab, der aber auch darauf setzt, dass sich seine Jungs, anders als bei der letzten, unglücklichen Niederlage in Hagen, auch auswärts einmal selbst belohnen.

Mentales Arbeiten

Positiv bewertet der Eulen-Coach die Arbeit diese Woche mit Mental-Trainerin Hanna Huber, wo es auch um gesteckte Ziele, erreichte Ziele und verfehlte Zielsetzungen gegangen ist: „Die Jungs haben gute Sachen herausgearbeitet.“ Wichtig sind Rückschlüsse. Am wichtigsten sind Ergebnisse…

Tarek Marschall – Mann der Stunde

„Endlich auch einmal auswärts mit Punkten belohnen“, heißt eine Devise Wohlrabs vor dem Spiel in Nordhorn. „Das ist von der Kader-Struktur ein Top-Team“, betont Wohlrab mit Blick auf Leistungsträger wie Torwart-Altmeister Björn Buhrmester (39), den Halbrechten Lucas Firnhaber (26), Regisseur Alexander Terwolbeck (32) oder den Halblinken Georg Pöhle (29). Am Kreis bringen Dominik Kalafut (28) mit 116 Kilo auf 1,94 Meter verteilt und Luca de Boer (115 Kilo auf 2 Meter verteilt) Masse und Klasse ein. Mann der Stunde bei den Nordlichtern aber ist Tarek Marschall. Der 23 Jahre alte Halblinke kam 2022 aus Erlangen und ist mit 114 Toren Zwölfter der Torjägerliste. Die führt der Potsdamer Max Beneke (206/74) vor Fynn Hangstein (TuS N-Lübbecke/159, 58), Timo Löser (Dessau/150) und Eulen-Ass Mex Raguse (138) an.

Fotos: Harry Reis, Bültmann

Das Spieltagvideo