Drei Mann – ein Ziel: Mex Raguse, Julius Meyer-Siebert und Mihailo Ilic

07.02.2024 10:00 // hk

Mex Raguse (24), Julius Meyer-Siebert (23) und Mihailo Ilic (21) bilden das Eulen-Trio auf Halblinks. Bei der Generalprobe gegen TVB Stuttgart (30:32) aber gefielen Raguse als Regisseur und Meyer-Siebert als wurfstarker Nebenmann. Ilic arbeitet nach Syndesmosebandverletzung für sein Comeback.

Die Harmonie stimmt

Wie läuft das erste Jahr der Zusammenarbeit im halblinken Trio?
Mex Raguse: Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Jule und Momo ist wirklich top. Wir können sehr offen und ehrlich miteinander sprechen, auch abseits des Feldes. Genau so stelle ich mir den Umgang mit meinen Positionskollegen vor. Wir pushen uns gegenseitig im Training, weil natürlich auch jeder spielen möchte, aber wir haben dabei einen sehr lockeren und freundschaftlichen Umgang miteinander.

Julius Meyer-Siebert: Ich denke, soweit gut. Potenzial nach oben gibt es immer, wir kommen aber gut zurecht, ergänzen uns und stehen ja auch immer mal wieder gemeinsam auf der Platte.
Mihailo Ilic: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Es ist immer eine positive Atmosphäre, jeder hat seine Rolle in der Mannschaft auf die er sich konzentrieren kann.

Das Rollenspiel funktioniert

Fühlst Du Dich gut integriert im neuen Verein Mex? Wie siehst Du das Job-Sharing mit Mex, Jule? Wie ist Dein erstes Lehrjahr, Mihailo?
Mex Raguse: Ich fühle mich sehr wohl hier in der Mannschaft, im Verein und allgemein in Ludwigshafen. Um ehrlich zu sein fühlt es sich manchmal auch nicht so an, als sei ich erst seit einem halben Jahr hier. Die Integration und das Ankommen hat nur wenige Tage gebraucht.
Julius Meyer-Siebert: Es ist im Mannschaftssport ein Stück weit normal, dass man unterschiedliche Rollen hat und Kompromisse findet. Dadurch können wir die jeweiligen individuellen Stärken in den Vordergrund rücken und uns auch irgendwo gegenseitig den Rücken freihalten. Ich mag meine Verantwortung in der Abwehr, möchte natürlich aber auch im Angriff Akzente setzen, weil ich weiß, dass ich es kann und auch ganz einfach, weil es mir ebenso Spaß macht. Darum gefällt es mir beispielsweise auch, wenn Mex und ich gemeinsam ins Tempospiel nach vorne gehen. Wir sprechen auch darüber, wie wir uns dort gegenseitig helfen können. Auch in der Abwehr sind wir sehr häufig nebeneinander und miteinander im Einsatz und finden uns mehr und mehr. Im Übrigen aber mit Mihailo genauso!

Mihailo Ilic: Ich finde es gut, Mex und Jule haben verantwortungsvolle Aufgaben in der Mannschaft und ich kann viel davon für mich selbst mitnehmen.

Problempunkt Abwehr

Warum haben wir es fast nie geschafft, weniger als 30 Gegentore zu kassieren?
Mex Raguse: In erster Linie darf man, glaube ich, nie vergessen, dass wir selbst im Schnitt an die 31 Tore werfen. Wir wollen Tempohandball spielen und suchen auch häufig schnell und geradlinig den Abschluss. Nichtsdestotrotz sind 30 Gegentore nicht unser Anspruch. Wir müssen in der Rückrunde definitiv noch mehr Aggressivität und Stoppfouls in der Abwehr generieren, um dann schlussendlich auch Mats und Ziga bestmöglich unterstützen zu können.
Julius Meyer-Siebert: Es ist komplex. Beispielsweise führen schließlich auch einfache Fehler im Angriff schnell zu Gegentoren, was dann nichts mit dem klassischen Abwehrspiel zu tun hat. Dann kommen die üblichen Faktoren ins Spiel: Zweikampfverhalten, Aggressivität, Kommunikation, Taktik, Zusammenspiel mit den Torhütern und vieles mehr. Alles in allem waren wir da unterm Strich bislang nicht so gut, wie wir uns das vorstellen. Ich glaube aber auch, dass wir häufig einen guten Job gemacht haben, aber hintenraus entweder die Abwehr öffnen mussten bei Rückständen oder bei Vorsprüngen am Ende auch zu leicht weitere Gegentreffer zugelassen haben. Diese stören mich immer, weil es unnötige Nachlässigkeit ist, die uns daran hindern kann, unsere Ziele zu erreichen.

Mihailo Ilic: Viele Spiele sind temporeich, es fallen auf beiden Seiten viele Tore, sodass es oft schwer ist, unter 30 Gegentoren zu bleiben. Dennoch gab es oft die Situationen, in denen wir lange gut in der Abwehr standen, es aber nicht konsequent zu Ende verteidigten, sodass wir doch noch ein Tor bekamen.

Zu wenig Punkte!

Was sind Eure Ziele in der Rückrunde mit den Eulen?

Mex Raguse: Wir haben die Hinrunde analysiert und müssen unsere Lehren daraus ziehen. Letztendlich geht es im Leistungssport um Punkte und mit der bisherigen Punkteausbeute können wir nicht zufrieden sein, zumal wir 2, 3 Spiele aus der Hand gegeben haben, in denen uns in der Crunchtime die Coolness und Abgeklärtheit gefehlt haben.
Julius Meyer-Siebert: Wir wollen uns weiter in unserer Leistung stabilisieren, die nächsten Entwicklungsschritte gehen, uns gegenseitig in jedem Training fordern, damit wir bestmöglich in jedes Spiel gehen. Schließlich ist unser Anspruch, bei jedem Gegner um etwas Zählbares mitzuspielen. Die Liga zeigt, wie eng das Leistungsniveau ist und dadurch können ein paar Prozentpunkte direkt mal einen oder zwei Tabellenplätze ausmachen. Derzeit hängen wir da etwas hinterher und wollen noch etwas klettern.

Mihailo Ilic: Zunächst will ich persönlich die Syndesmoseband-Verletzung überstehen und gesund zurückkommen. In der Rückrunde gilt’s, generell so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und mich gemeinsam mit der Mannschaft weiterzuentwickeln.

Fotos: Harry Reis