31 : 25
(14 : 10)

SG BBM Bietigheim

Genz, Baranasic (Siebenmeter, 33.) - Claus (8), Velz, de la Pena (2) - Schäfer (4/1), Pfeifer (2) - Wiedenstein (5) – Vlahovic, Wolf (1), Fischer, Hejny (2), Barthe (6), Öhler (1) – Nicht eingesetzt: Michalski, Clarius

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (53. Urbič) - Klein (6), Trost (2), Raguse - Falk (2), Schwarzer (9/4) - Haider (3) - Meyer-Siebert, Leun, Bergner (3), Eisel, Ilic, Manfeldt-Hansen – Nicht eingesetzt: Schaller
Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 2:0 (5.), 2:2 (9.), 5:2 (11.), 7:4 (14.), 7:6 (15.), 8:7 (22.), 10:7 (25.), 11:9 (27.), 14:10 (Halbzeit), 14:11 (31.), 15:14 (36.), 17:14 (38.), 20:16 (42.), 21:19 (45.), 24:22 (49.), 27:22 (52.), 30:23 (55.), 31:25 (Ende)
Siebenmeter: 1/1 - 4/4
Rote Karten: -
Zeitstrafen: 3/2
Zuschauer: 1445
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier

Zu viele Fahrkarten – zu wenig Spielwitz

11.09.2023 10:15 // hk

Immer wieder nah dran, den Rückstand kurz nach der Pause auf ein Tor minimiert und am Ende doch deutlich verloren: 25:31 (10:14) unterliegen die Eulen Ludwigshafen am Sonntagabend vor 1445 Zuschauern in der Ege Trans Arena der gastgebenden SG BBM Bietigheim. „Bietigheim ist heute der verdiente Sieger“, befand Eulen-Coach Johannes Wohlrab. „Ich war gerade mit dem Herausspielen der Chancen im Sechs gegen Sechs unzufrieden. Da war zu wenig Spielwitz, da waren zu wenig Ideen. Wir hatten zu viele individuelle Ausfälle in der Hauptformation“, bilanzierte Wohlrab.

Kian Schwarzer in Top-Form

„Du kriegst es in der zweiten Halbzeit nie hin, auf Unentschieden zu stellen. Das ist manchmal schon demütigend“, entfuhr es dem überragenden Kian Schwarzer. Er machte 9 von 9, nutzte alle vier Siebenmeter und führt die Zweitliga-Torschützenliste nach dem 2. Spieltag mit 19 Treffern von Florian Huesmann (17; ASV Hamm-Westfalen) und Florian Billek (15; HSC 2000 Coburg) an. Joh Wohlrab: „Kian hat ein Riesenspiel gemacht! Er war in den beiden ersten Spielen unser konstantester Spieler.“

Tim Schaller wieder fit

Tim Schaller war in Bietigheim nach auskurierter Schultereckgelenkdehnung als Pendant zu Linksaußen Kian Schwarzer zurück im Kader. Pascal Durak, seit 2015 im Eulen-Dress, muss mit dem Start in seine neunte Saison noch warten. Der Sehnenanriss in der linken Schulter ist noch nicht auskuriert. „Wenn’s die rechte wäre, würde ich spielen“, sagt der Linkshänder.

SG BBM führt zur Pause mit vier Toren

Zur Pause führt die SG BBM 14:10. Sie profitiert auch von 15 Angriffen, die die Eulen ungenutzt lassen. Frederick Genz ist mit neun Paraden ein starker Rückhalt der Gastgeber, Mats Grupe, der Keeper der Eulen, kommt in den ersten 30 Minuten auf acht Paraden, am Ende sind’s 14. Großartig, wie der junge Schlussmann einen Tempogegenstoß Alexander Pfeifers in der 4. Minute meistert. Aber die Eulen haben im Angriff immer wieder nervige Flauten. So dauert es bis zur sechsten Minute, dann erst gelingt Jannek Klein mit dem 1:2 das erste Tor für den Gast. Zwischen dem 6:7-Anschlusstreffer Alexander Falks in der 15. Minute und seinem 7:8 nach Top-Zuspiel von Marc-Robin Eisel liegen sieben quälende Minuten. Immer wieder hadert Jannek Klein, auch Mex Raguse ist die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Bezeichnend die vorletzte Sekunde vor der Pause: Tolles Eisel-Zuspiel, Raguse donnert den Ball an die Unterkante der Latte. Pech!

Neue Hoffnung keimte…

In der zweiten Halbzeit starteten die Eulen ihre Aufholjagd. Die Variante mit dem siebten Feldspieler klappte zunächst. So erarbeitete Mex Raguse, der während der Woche kränkelte und körperlich nicht in Top-Verfassung sein konnte, selbst ohne Torerfolg blieb, drei Siebenmeter. Die nutzte Schwarzer. Er traf zum 11:15 (31.), 13:15 (33.) und 15:17 (39.). Für das 12:15 hatte Max Haider (3 von 4) gesorgt. Das waren die Minuten des Marc-Robin Eisel, der mit einem klasse Pass Jannek Klein in Szene setzte, der mit dem 14:15-Anschlusstreffer die Hoffnung keimen ließ. Klein (6 von 9) hatte die Verschnauf- und Denkpause nach zwölf Minuten sichtlich gutgetan. Großartig Eisels Zuspiel, das der einlaufende Schwarzer mit dem 17:20 veredelte (43.). „Wir sind in der 2. Halbzeit mit dem Sieben zu Sechs gut aus der Kabine gekommen, schaffen es aber nicht, Bietigheim endgültig unter Druck zu setzen. Ich ärgere mich auch über meinen Pass ins Aus“, erklärte Eisel selbstkritisch. „Leider war die Abschlussquote zu schlecht“, kritisierte der Coach, der mit Kampf und Einstellung seiner Jungs aber zufrieden war. Bis zuletzt versuchten vor allem Haider, Bergner und Klein das Ergebnis wenigstens noch einen Tick freundlicher zu gestalten. Tempogegenstöße waren Mangelware im Eulen-Spiel. Mehrfach wartete Kian Schwarzer vergeblich auf den langen Ball. Den einzigen Gegenstoß nach perfektem Pass von Sebastian Trost nutzte Schwarzer drei Minuten vor Schluss zum 24:30.

Am Freitag gegen Aue

In der 49. Minute traf Tom Bergner (3 von 3) zum 22:24 – die Eulen waren nochmals dran, bis zur 52. Minute aber zog die SG spielentscheidend auf 27:22 davon. Paco Barthe (6) und der frühere Friesenheimer Dominik Claus (8) machten die einfachen Tore, Fabian Wiederstein (5) war treffsicher und mit Maximilian Hejny (2) kam in der Schlussphase frischer Schwung von der Bank. „Ernüchternd“ nannte Finn Leun die deutliche Niederlage. „Das war heute nicht genug“, gestand Joh Wohlrab, der mit entsprechender Regeneration die Konzentration in der englischen Woche ganz schnell auf Freitag legen will. Dann ist Aufsteiger EHV Aue zu Gast in der Ebert-Halle. Anwurf: 19 Uhr.

Fotos: Harry Reis

Interview mit Johannes Wohlrab