Mit Leidenschaft um Auswärtspunkte kämpfen

15.12.2023 10:00 // hk

Vorrundenausklang in der HUK-Coburg-Arena: Am Samstag (19.30 Uhr) sind die Eulen Ludwigshafen zu Gast beim HSC 2000 Coburg. Der HSC ist mit 19:13 Punkten überraschend Vierter in Liga 2. Die Eulen kommen mit 16:16 Zählern als Tabellenzehnter. Schiedsrichter sind Markus Kauth aus Taufkirchen und Andre Kolb aus Augsburg. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf.

Wer’s am Ende mehr will …

Die 30-Gegentore-Marke zu unterschreiten – eines der Ziele, die Trainer Johannes Wohlrab bei seinem Amtsantritt seiner Mannschaft ins Stammbuch schrieb. Das Ziel wird (noch) in schöner Regelmäßigkeit verfehlt. Wohl haben die Eulen mit 498 erzielten Toren zusammen mit Eintracht Hagen die meisten nach dem ASV Hamm-Westfalen (508) erzielt. Die Eulen haben aber allerdings auch 493 Treffer kassiert. Mehr eingefangen haben sich nur der TV Großwallstadt (497) und der Dessau-Roßlauer HV 06 (503). Schlusslicht EHV Aue (489) und TuS Vinnhorst (486) als Tabellenvorletzter haben weniger Gegentore als die Eulen geschluckt. Ein klarer Arbeitsauftrag ans Trainer-Team und an die Mannschaft. Joh Wohlrab, der Eulen-Coach, weiß, dass auch die Auswärtsbilanz unbedingt besser werden muss. Daheim stehen 12:4 Punkte zu Buch, auswärts 4:12. „Zuhause zeigen wir einfach mehr Leidenschaft. Das auch auswärts so hinzubekommen ist das Ziel. Am Ende entscheidet die Mannschaft oft die Spiele für sich, die es ein bisschen mehr will. Das war bei unserem letzten Auswärtsspiel Minden …“, ruft der Eulen-Trainer das unsägliche 29:31 von Minden in Erinnerung.

Coburg mit dem besten Torwart der Liga

Coburg war zuletzt im Gastspiel bei Tabellenführer SG BBM Bietigheim chancenlos, verlor 20:28. Daheim aber sind die Coburger eine Macht. Sie haben 13 ihrer 19 Punkte in ihrer Arena gehamstert. „Vom Angriffsspiel her machen sie es ähnlich wie Dresden. Auch Coburg spielt ohne Außenübergänge. Sie machen das aber gut. Sie spielen sehr, sehr diszipliniert“, beobachtete Wohlrab, der eine starke 6:0-Abwehr mit zwei offensiv deckenden Halben ausmachte. „Coburg hat den augenblicklich besten Torwart der Liga. Da heißt es, die Würfe gut vorzubereiten, gute Entscheidungen zu treffen“, unterstreicht Wohlrab den großen Respekt vor Coburgs Nummer 1: Kristian van der Mewe, der 1,91 Meter große, 29 Jahre alte Däne, hat in 16 Spielen insgesamt 13.48 Stunden das HSC-Tor gehütet und dabei 191 Paraden, darunter acht gehaltene Siebenmeter. Die Quote gehaltener Bälle weist starke 34,35 % Prozent aus. Die beiden Eulen-Keeper streben die 30 %-Marke an: Mats Grupe ist aktuell bei 27,76 % notiert, Žiga Urbič bei 25,09 %. Beim jüngsten 35:32-Heimsieg gegen Dessau war „Matchwinner“ Urbič bei 33,03 %. Das schaffte Grupe eine Woche davor beim 29:31 in Minden.

Mex Raguse und Co. suchen Lösungen

Eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsresultaten hat auch Mex Raguse nicht wirklich. „Es ist ja nicht nur bei uns so. Unterbewusst geht es einem daheim leichter von der Hand“, sagt der Halblinke der Eulen. „Der Schlüssel zum Erfolg in Coburg ist, Lösungen gegen die starke Abwehr der Coburger mit ihrem starken Torhüter zu finden“, sagt Raguse, der Unterschiedsspieler. Mit 87 Treffern bei 15 Saisonspielen ist er mit einer Wurfquote von 61,07 % bester Torschütze der Eulen. Linksaußen Kian Schwarzer, dessen Mitwirken noch fraglich ist, kommt bei 15 Einsätzen auf 84/29 Tore (Quote: 75 %). Drittbester Werfer der Eulen ist Jannek Klein mit 75 Treffern (59,06 %). Die meisten Tore für Coburg warf Rechtsaußen Florian Billek, der verbale Anführer der Mannschaft von Trainer-Manager Jan Gorr. Billek hat 89/41 auf dem Konto, die Quote liegt bei 76,07 %.

Der Prozess braucht Zeit

Mex Raguse, zu Saisonbeginn aus Lübeck gekommen, sieht nach dem großen Umbruch im Sommer durchaus einen positiven Entwicklungsprozess bei den Eulen. „Es gibt noch sehr viel Entwicklungspotential in unserer Mannschaft“, sagt der 24-Jährige auch mit Blick auf die Mittelposition, die mit Sebastian Trost und Marc-Robin Eisel neu besetzt ist. Raguse: „Das muss wachsen! Das braucht Zeit, das wussten wir von Anfang an. Dafür trainieren wir hart.“ Noch drei Spiele sind es 2023: Am Samstag (19.30 Uhr) in Coburg, am 23. Dezember (18 Uhr) in Hannover zum Rückrundenstart zu Gast beim TuS Vinnhorst, am 2. Weihnachtsfeiertag (18.30 Uhr) daheim gegen Liga-Primus Bietigheim – dann ist Urlaub bis zum 11. Januar 2024 angesagt. Mex Raguse freut sich auf die Erholung in Lübeck und daheim in Berlin, seiner Geburtsstadt. Nach der EM - am 9. Februar 2023 (19 Uhr) - geht‘s für die Eulen in Aue weiter.

Kogut besteht Trainer-B-Lizenz-Prüfung

Andrej Kogut (35), seit Sommer 2022 als Co-Trainer zurück bei den Eulen, darf sich über die bestandene Trainer-B-Lizenz-Prüfung freuen. Damit darf der einstige Profi, der für die Eulen und TBV Lemgo-Lippe in der Bundesliga spielte, mit Lemgo den DHB-Pokal gewonnen hat, bei den Männern bis einschließlich Dritte Liga trainieren und bei den Frauen bis einschließlich Zweite Liga als Trainer wirken. Dankbar ist Kogut Hallensprecher Thomas Stüber, im „richtigen“ Leben RPR-Studioleiter, und Karsten Knäuper aus dem Eulen-Medienteam, für die technische Unterstützung mit Mikrophonen und Kamera beim Trainingsvideo für die Abschlussprüfung. Die Eulen sagen: Herzlichen Glückwunsch, Andrej.

Fotos: Harry Reis

Das Spieltagsvideo