Fan-Ecke - „Bruder Zett“ – Original und helfende Hand

29.04.2023 09:00 // hk

Der Vorname, der mit „t“ und nicht mit „d“ endet, ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal von Bernt Zeitler, der sich im Ordner- und Helferteam für die Eulen Ludwigshafen engagiert. Der 53-Jährige, seit geraumer Zeit in Ruchheim daheim, ist „ein Weinstraßenkind“. In Landau geboren, ist Zeitler in verschiedenen Orten der Südpfalz groß geworden. Der gelernte Erzieher hatte früh seine Leidenschaft für die Musik entdeckt, er hat als Produktionsleiter, im Stagemanagement-Marketing, in Public Relations und in den Bereichen Event- und Stage-Services gewirkt. „Gestartet bin ich als Tontechniker“, erinnert sich Zeitler beim Blick zurück gerne an die Zeit im Tross mit dem jungen Rolf Stahlhofen, der damals noch mit schulterlangem Haar unterwegs war, und mit den Söhnen Mannheims Ruhm erntete und eine große Karriere machte. Seine private Bildergalerie zeigt „Bruder Zett“ unter anderem mit seinem „Blues-Guitar-Hero“ Gary Hoey, mit Olly Dums oder auch mit Mark Forster, der zu der Zeit noch als Marek Cwiertnia auf der Bühne stand. Auch mit Frank Seefeldt (Boppin B.) oder auch Sascha Kleinoporst war Zeitler on Tour. On the road war er auch mit Größen wie Pur, Peter Maffay, James Brown und Mothers Finest.

Durch die Tochter zurück zum Handball

Die Geburt seiner Tochter vor 15 Jahren sorgte für eine Abkehr vom wilden „heute hier, morgen da“. Zeitler arbeitete unter anderem im Verkauf. Seine Tochter, die beim TV Ruchheim mit dem Handball begann, dann bei der TSG Friesenheim spielte, und jetzt in der B-Jugend der VTV Mundenheim am Ball ist, ließ Bernt Zeitlers Jugendliebe zum Handball neu entflammen. Beim TV Rhodt hatte er einst selbst gespielt, durch das Musik-Engagement aber blieb dafür keine Zeit mehr. Vor gut sieben Jahren kam Zeitler immer mal wieder als Zuschauer mit Bekannten zu den Eulen-Spielen in der Friedrich-Ebert-Halle. Er war Augenzeuge beim Wunder von Ludwigshafen 2018 und ein Jahr später beim Wunder von Ludwigshafen 2.0. „Immer wenn ich da war, haben sie gefühlt gewonnen …“, erzählt „Zett“ lachend, so war der Weg zur Dauerkarte geebnet. Als er dann vernahm, dass Ehrenamtler fürs Helfer-Team gesucht würden, marschierte der längst zum Fan gewordene Bernt Zeitler in die Geschäftsstelle der Eulen. Er erinnert sich gerne an sein Entrée. „Als ich reinkam, saßen Julia Ost, Lisa und Margot Heßler da, ich sagte nur: Wo drückt der Schuh …“ So wurde quasi über Nacht aus dem Fan der Helfer und Ordner.

Sandra, Uwe, Peter und die Haserts …

„Als ich erstmals dabei war, hat Sandra Heil nur gesagt: Du bist der Neue … Ich war sofort angetan vom Wohlfühl-Klima in der Truppe, für das vor allem auch die Haserts sorgen. Sandra ist die ,Mama für alles‘. Toll zu sehen, wie sie sich kümmert, dass beispielsweise die Einlaufkinder zu ihren gewünschten Fotos kommen.“ Aufbau und Abbau der Banden – das kennt „Bruder Zett“ aus den Jahren als Roadie im Musikbusiness. Mit Uwe Hocke hat er schnell einen adäquaten Partner im Eulen-Team gefunden. „Uwe ist ein super Typ“, schwärmt auch Zeitler vom stillen, witzigen und so beherzten „Schrauber“. Mit Hocke arbeitet „Zett“ an einem Leitbuch – es soll helfen, bei Ausfällen von „Stammspielern“ zu reagieren.

Technische Kompetenz und menschliche Größe

„Ich mach‘ das, weil’s Spaß macht mit Leuten wie Peter Ackermann und all den anderen was zu tun – Stichwort Ehrenamt“, erklärt Bernt Zeitler seine Motivation. „Ich sehe mich heute als Mitarbeiter, nicht als Zuschauer. Ich schaue mir die Spiele danach bei SportDeutschland.TV noch einmal in Ruhe an“, sagt Zeitler. Sein Rollenverständnis ist klar definiert: Das Anpacken hat Vorrang vor dem Zuschauen. Er macht da auch eine Parallele zu seiner Zeit als Security-Mitarbeiter bei FCK-Spielen im Fritz-Walter-Stadion aus. „Ich bin nicht so der Fußball-Fan, die Spiele haben mich noch nie so interessiert“, sah er sich auf dem „Betze“ stets auf seinen Ordnerdienst fokussiert. Er freut sich, Wertschätzung von Trainer und Mannschaft zu spüren. Wertschätzung erfährt Zeitler aber auch bei der Geschäftsführung. „Bernt ist im Vergleich zu manch anderem noch gar nicht so lange im Ordner-Team dabei, hat aber zu Beginn direkt mit seiner technischen Kompetenz unser Auf- und Abbauteam bereichert. Seit seinem Mitwirken ist unser Equipment-Koffer sichtlich gefüllt und bei jeder Kleinigkeit, die in der Halle mal repariert werden muss (oder ähnliches) kann Bernt behilflich sein. Neben seiner fachlichen Kompetenz und seiner jahrelangen Erfahrung aus dem Eventmanagement, passt er aber auch rein menschlich super in die Eulen-Familie“, attestiert Julia Ost, bei den Eulen unter anderem verantwortlich für die Heimspiel-Organisation.

Die Mannschaft hinter der Mannschaft

„Zett“ mag die Eulen-Mannschaft, er liebt sie. „Ich hab‘ nur ein Trikot – ,01 Eberthölle‘, ein Trikot ohne Spielername. Da müssten dann so viele Spielernamen drauf … Robin, Falk, das Urgestein, oder Jannek, dann Bührer, das ist auch so ein überragender Typ. Max Haider beeindruckt mich auch mit seiner Haltung. ,Klimo‘ nicht zu vergessen. Eigentlich alle …“, schwärmt Bernt Zeitler. „Die Jungs sollen immer ihr Bestes geben, möglichst viele Spiele gewinnen. Die Bundesliga wäre dieses Jahr zu früh gekommen. Es ist jetzt an Michel, die Mannschaft weiter zu formen …“ Die Performance kann nur gelingen, wenn die Mannschaft hinter der Mannschaft funktioniert. „Bruder Zett“, der heute im Vertrieb vom Karikaturisten und Zeichner Steffen Boiselle arbeitet, ist einer davon!