Respekt ja, Angst nein

07.02.2020 13:15 // kk

Mit den Recken wartet die Überraschungsmannschaft der Saison in der Liqui Moly HBL auf die Eulen, die gerade in der heimischen Swiss Life Hall eine Macht ist und es jedem Gegner schwermacht, etwas Zählbares mitzunehmen.

So dauerte es auch bis zum 21. Spieltag am vergangenen Samstag bis es dem Rekordmeister THW Kiel gelang beim 25:32 als erste Mannschaft in dieser Saison zwei Punkte aus Hannover zu entführen.

Die Recken legten mit 14:0 Punkten einen furiosen Saisonstart hin und es war der MT Melsungen beim 31:25 am 8. Spieltag vorbehalten, diese eindrucksvolle Serie zu beenden. Erst in den letzten Spielen geriet der Motor etwas ins Stocken, denn von den letzten drei Partien in Minden, gegen Kiel und in Magdeburg konnte Hannover keine gewinnen und holte lediglich zwei Unentschieden, zeigte aber beim jüngsten 30:30 eine starke Moral und Mentalität, denn acht Minuten vor dem Ende lagen die Recken mit 30:24 scheinbar aussichtslos hinten. Aber mit einer tollen Aufholjagd, einem 6:0-Lauf und mit Nationalspieler Tim Kastening, der insgesamt 13 Treffer erzielte, gelang noch der nicht mehr für möglich gehaltene Punktgewinn.

An das Hinspielergebnis in der Eberthölle wird man sich in Hannover gerne erinnern, nicht aber an den Spielverlauf, denn beim 24:26 waren die Eulen fast über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft. Erst in der 56. Minute konnte die Recken in dieser Partie erstmalig in Führung gehen und brachten das Spiel in den letzten Minuten mit ihrer ganzen Routine glücklich über die Zeit.

Nach der am Ende etwas zu hoch ausgefallenen 19:27-Heimniederlage gegen die Füchse Berlin, ließen die Eulen-Spieler die Köpfe hängen und ärgerten sich direkt nach dem Spiel über sich selbst, weil sie im Angriff oft zu schnell abgeschlossen hatten und sich am Kreis zu viele Abspielfehler leisteten. Viel Zeit bleibt nicht, diese Niederlage aufzuarbeiten, denn Fokus und Konzentration sind schon wieder auf die schwere Auswärtsaufgabe am Sonntag gerichtet. Die Mannschaft von Trainer Ben Matschke ist noch nicht wieder da, wo sie im Dezember aufgehört hat. Auch wenn das Spiel in Nordhorn gewonnen wurde, war auch dort das Angriffsspiel mit zu vielen Fehlern behaftet, was sich gegen Berlin fortgesetzt hat. Jetzt gilt es, diese Fehler möglichst schnell abzustellen und wieder zu alter Form zurück zu finden, dann sind die Eulen, wie das Hinspiel gezeigt hat, auch in Hannover nicht chancenlos. Alle Mannschaftsteile sind gefragt und müssen über die kompletten 60 Minuten an ihre Leistungsgrenze gehen. Immer wenn die Eulen das in dieser Saison geschafft haben, konnten sie gegen jeden Gegner mithalten und die Spiele offen gestalten. Respekt ja, Angst nein, so wollen und werden die Eulen am Sonntag in das Auswärtsspiel bei den Recken gehen und werden auch in der Swiss Life Hall in Hannover von zahlreichen Fans lautstark unterstützt.

 

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Hannover hatte mit Kiel und Magdeburg zwei Top-Spiele und mit dem Punktgewinn beim SCM viel Moral gezeigt haben. Im Hinspiel haben wir es ihnen bis in die letzten Sekunden sehr schwer gemacht. Was schon besser geworden aber immer noch nicht optimal ist, sind die zu vielen technischen Fehler im Angriff. In Nordhorn waren es dreizehn und gegen Berlin neun. Um Spiele gegen Top-Mannschaften wirklich eng gestalten zu können, müssen wir einfach tiefer stehen und klarere Bälle spielen. Bis zur 52. Minute war es gegen Berlin im Torwartspiel und in der Abwehr richtig in Ordnung, denn bis zu diesem Zeitpunkt haben wir nur zwanzig Gegentore bekommen. Mit den letzten acht Minuten war ich dann nicht zufrieden, denn 1:7 Tore ist zu viel, gerade in einem Heimspiel. Das Gute ist, das wir gleich wieder eine Aufgabe haben. Wir werden noch eine Videoanalyse machen und das Spiel gegen Berlin schnell abschütteln. Die Niederlage war kein Beinbruch, weil wir uns gegen die Füchse traditionell schwertun, trotzdem müssen wir weiterarbeiten und vor allen Dingen die Fehler reduzieren.“

Dominik Mappes:

„Hannover spielt natürlich eine ganz starke Saison, das haben sie gerade erst wieder mit dem Unentschieden in Magdeburg gezeigt. Es ist für uns auswärts eine harte Aufgabe, aber wir fahren dahin um etwas zu holen, denn es ist auch eines dieser Spiele, in dem wir nichts zu verlieren haben. Wir müssen einige Dinge besser machen, als gegen Berlin, vor allen Dingen im Abschluss konsequenter sein und weniger technische Fehler machen. Wir müssen am Sonntag auf die starke Rückraumreihe und das Kreisläuferspiel achten. Wenn wir das Spiel lange offenhalten können, ist auch in Hannover etwas möglich. Wir werden uns gut vorbereiten und schauen dann, was bei den Recken geht.“