In der 2. Halbzeit das Spiel aus der Hand gegeben

13.09.2019 13:05 // kk

Genau 95 Tage nach dem unvergessenen Finale der letzten Saison trafen sich beide Mannschaften in der Kampa Halle in Minden wieder, aber dieses Mal sollte es nicht so knapp und spannend werden.

Die ersten fünf Minuten liefen an den Eulen komplett vorbei und Minden konnte direkt auf 3:0 davonziehen. Erst nach sieben Minuten konnte Max Haider den ersten Eulen-Treffer erzielen. Und mit dem ersten Tor kam die Mannschaft von Trainer Ben Matschke langsam besser ins Spiel. Die Deckung stand gut, aber vorne wurden wieder zu viele technische Fehler gemacht und mit viel Abschlusspech lief man lange einem Rückstand hinterher. Mit dem 9:9 in der 22. Minute und dem ersten Ausgleich durch Jannik Hofmann gab es einen Bruch im bis dahin guten Spiel der Gastgeber und es entwickelte sich wieder eine ausgeglichene Partie. Die Eulen konnten sogar auf 9:12 erhöhen, aber Minden kam noch einmal zurück und mit einem gerechten 13:13 ging es in die Kabinen. Die ersten 10 Minuten nach der Pause würden die Eulen wohl am liebsten aus dem Gedächtnis streichen, denn in dieser Phase haben sie das Spiel aus der Hand gegeben und sich um den Lohn für eine gute erste Halbzeit gebracht. Bereits nach zwei Minuten zog Minden auf 16:13 davon und als es nach 37 Minuten 20:15 stand, war die Vorentscheidung in diesem Spiel praktisch schon gefallen, kampflos ergeben wollten sich die Eulen aber nicht, standen in der letzten Viertelstunde defensiv zwar wieder etwas stabiler, zu einer Aufholjagd reichte es aber nicht, denn Minden konnte den 5 Tore-Vorsprung konstant halten und nach einer Zeitstrafe gegen Pascal Durak auf 29:21 ausbauen. Mit zwei Toren durch Jannik Hofmann gelang den Eulen noch eine kleine Ergebniskorrektur aber das Spiel ging am Ende mit 29:23 verloren. Waren die letzten Duelle gegen Minden immer hart umkämpft (drei der letzten vier Duelle wurden nur mit einem Tor entschieden), war dieses Spiel vom reinen Ergebnis eine klare Angelegenheit. Aber die erste Halbzeit war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem jede Mannschaft gute Phasen und Moment hatte. Entscheidend für die Niederlage war ohne Frage die Schwächephase der Eulen direkt nach der Pause.  Spiele wie in Minden mit schwachen Phasen sind für eine junge Mannschaft, wie die der Eulen schmerzhaft, aber auch normal und lehrreich, denn nur so können sich die Spieler weiterentwickeln und es schon im nächsten Heimspiel gegen Erlangen wieder besser machen.

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Wir sind schleppend reingekommen, haben uns dann gefangen und gut reingebissen und mit 12:9 geführt. Schade, dass wir dann mit einem Unentschieden in die Pause gehen, mit etwas Cleverness hätten wir auch mit +1 oder +2 führen können. In der 2. Halbzeit haben wir dann den Faden und die Konzentration in einzelnen Sequenzen verloren. Sechzehn technische Fehler sind einfach viel zu viel in der Form und Summe und dann ist es schwer, ein Bundesligaspiel eng zu halten, weil uns

einfach Abschlüsse aufs Tor fehlen. Jetzt heißt es dieses Spiel gut zu analysieren. Wir haben eine ganze Woche Zeit bis Erlangen, haben einen ganzen Wochenrhythmus, wo wir einfach wieder besser dastehen wollen und darum wird es gehen.“

Max Neuhaus:

„Ich denke wir haben schon von Anfang an viele Fehler gemacht und drei freie verworfen, wo Minden dann auf 4:1 weggeht, haben es aber dann geschafft wieder ranzukommen und führen kurz vor der Halbzeit mit drei Toren, brechen dann komplett ein und gehen nur mit einem Unentschieden in die Halbzeit. Nach der Pause kommen wir raus, Minden macht drei Tore innerhalb von eineinhalb Minuten und das hat uns dann das Genick gebrochen, weil wir nie mehr richtig rangekommen sind. Je mehr Zeit vergangen ist, umso tiefer sind die Köpfe gesunken, was sehr ärgerlich ist. Dann sind viele technische Fehler passiert, die uns am Ende das Spiel gekostet haben, denn es wäre mehr drin gewesen.  Leider kam es dann so rüber, als hätten wir uns aufgegeben, was ich sehr schade finde. Man kann ein Spiel verlieren, das ist das eine, aber wie man es verliert, ist eine andere Sache. Auch wenn ein nicht so guter Auftritt von uns war, müssen wir die Köpfe nicht hängen lassen, sondern müssen weitermachen. Wir haben schon gezeigt, was wir können und wenn wir da anknüpfen, können wir in dieser Saison noch einiges erreichen und viele Gegner bezwingen.“

 

Statistik

GWD Minden: Semisch, Grabenstein – Meister (4), Ritterbach, Richtzenhain, Savvas (2/2), Rambo (4), Korte (3), Padshyvalau, Strakeljahn, Knorr (1), Gullerud (1), Michalczik (7), Staar (1), Reisky (1), Gulliksen (5) 

Die Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Hanemann – Stüber (2), Dietrich, Scholz, Haider (3), Remmlinger (1), Falk, Hofmann (4), Durak (3/2), Bührer, Mappes (4), Müller (3), Neuhaus (3), Dippe, Klein

Schiedsrichter:Grobe, Kinzel Zeitstrafen: 2-3 Siebenmeter: 2/2 – 2/3 Zuschauer:2089, Kampa Halle, Minden