Es geht zum deutschen Meister

16.10.2019 13:37 // kk

Von der Hölle Süd in Göppingen geht es nur wenige Tage später weiter in die Hölle Nord nach Flensburg, wo der amtierende Deutsche Meister auf die Eulen wartet.

Die vielleicht höchste Auswärtshürde der Saison wartet auf die Mannschaft von Trainer Ben Matschke, mit, auf dem Papier, klaren Vorzeichen und ein Vergleich der beiden Mannschaften verbietet sich fast von selbst. Der Favorit auf die erneute Deutsche Meisterschaft und damit die dritte in Folge trifft auf das, als Absteiger Nummer eins gehandelte, Team. Eine international erfahrene Mannschaft mit individueller Klasse spielt gegen das jüngste Team der Liga, das auf dem Weg ist, sich erst noch zu finden und zusammen zu wachsen. Und nicht zuletzt ist es auch das Duell eines der höchsten Etats gegen den kleinsten Etat der Liga.

Flensburg gehört auch dieses Jahr wieder zu den Top-Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft, tut sich in der ausgeglichenen Liqui Moly HBL aber schwerer als in den Vorjahren. Nach neun Spieltagen sind die Flensburger Tabellendritter und in der Spitzengruppe mit dabei, haben aber mit 13:5 Punkten bereits einen Minuspunkt mehr, als in der ganzen Vorsaison. In der Velux EHF Champions League sind die Flensburger mit sieben Punkten aus vier Spielen als Tabellenzweiter ebenfalls erfolgreich und voll im Soll. Aber diese Doppelbelastung, mit vielen kurz aufeinander folgenden Spielen, ist auch für Flensburg jedes Jahr eine Herausforderung, die über einen längeren Zeitraum an die Substanz geht.

Dennoch, wenn Flensburg in der heimischen Arena auf die Platte geht, haben sie in jedem Spiel den Druck, das Spiel gewinnen zu müssen. Auch wenn die Mannschaft erfahren genug ist, damit umzugehen, liegt darin auch die kleine Chance für die Eulen. Je länger die Mannschaft von Trainer Ben Matschke dranbleiben und das Spiel offen halten kann, umso größer wird der Druck auf Flensburg. Zusammen wurde das Spiel in Göppingen analysiert und aufgearbeitet, speziell die ersten zehn Minuten, in denen das Spiel praktisch schon aus der Hand gegeben wurde, dürfen in dieser Art und Weise nicht noch einmal passieren, denn die Flensburger würden jede Schwächephase direkt und konsequent ausnutzen.

Die Eulen müssen sich in allen Mannschaftsteilen verbessern, um in Flensburg nicht frühzeitig auf die Verliererstraße zu geraten. Dass die Mannschaft dazu in der Lage ist, hat sie gerade in den Spielen gegen die Rhein-Neckar Löwen und in Kiel schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Die Eulen fahren ohne jeglichen Druck nach Flensburg, im Gegenteil, die Spieler sollen das Spiel aufsaugen und genießen und befreit aufspielen können.

Eine couragierte, überzeugende Leistung in Flensburg wäre wichtig, damit die Spieler mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen können, denn im November warten die Gegner, gegen die dann auch wieder gepunktet werden muss.

 

Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:

„Das Spiel in Flensburg, beim Deutschen Meister, ist immer ein besonderes Spiel, gerade auch für die jungen Spieler. Wir freuen uns auf das Spiel und wollen direkt zu Beginn einige Dinge besser machen, als in Göppingen und gegen Stuttgart. Wir wollen planorientierter und auch cleverer Handball spielen und nicht gleich das Tempo von Flensburg mitgehen, um nicht gleich wieder aussichtslos zurück zu liegen. Göppingen haben wir natürlich analysiert und die Dinge angesprochen, die wir besser machen wollen. Auch die Mannschaft war sehr selbstkritisch nach den letzten Spielen. Aber wir haben gut trainiert und ich würde mir einfach wünschen, dass sich die Mannschaft für den Einsatz im Training auch belohnt und das am Donnerstag auf die Platte bringt. Es geht am Donnerstag mit dem Zug nach Flensburg. Wir haben also eine lange Tagesreise vor uns, mit dem Spiel dann um 19.00 Uhr."

Max Haider:

„Wir freuen uns riesig auf das Spiel in Flensburg, denn da wird uns allen wieder bewusst, dass wir in der stärksten Liga der Welt spielen dürfen. In solchen Hallen zu spielen, ist eine tolle Erfahrung für jeden einzelnen. Wir freuen uns aber auch darauf, weil wir etwas gut zu machen haben, denn die letzten Spiele sind nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Jetzt geht es darum, dass wir aus den Fehlern, die wir gemacht haben, lernen und wir als Mannschaft in jeder Aktion, Stück für Stück daran arbeiten, damit wir besser werden. Darum geht es auch im Spiel in Flensburg. Das wir da keine Punkte erwarten können, ist, glaube ich, klar. Wir schauen nur auf uns und versuchen, das Beste daraus zu machen. Wir wollen den Kampf und die Leidenschaft wieder zurück auf die Platte bringen, denn beides hat in den letzten beiden Spielen gefehlt. Natürlich wird es in Flensburg nicht leicht, aber wir haben Lust darauf und freuen uns, wenn es am Donnerstag losgeht."