Der Unterschiedsspieler

12.08.2020 10:00 // hk

Ist Dominik Mappes fit, besitzt er das Rüstzeug für Großtaten in der Handball-Bundesliga. „Man hat gesehen, dass er der Unterschiedsspieler sein kann, man hat gesehen, dass er den Unterschied machen kann“, klassifiziert Ben Matschke, der Trainer der Eulen Ludwigshafen.

Der große Rucksack
Matschke schätzt den 25-Jährigen als zielbewusste Führungskraft. „Er ist immer noch ein junger Mittelmann“, sagt der Trainer mit Hinweis auf die Schlüsselrolle des Regisseurs. „Er hat sich selbst einen großen Rucksack aufgeladen, den ich versuche, ihm so leicht wie möglich zu machen“, schildert der Trainer den besonderen Ehrgeiz Mappes‘, der sich zu Beginn seiner Zeit in Ludwigshafen selbst oft zu sehr unter Druck gesetzt habe. „Schade für ihn, dass die Saison dann abgebrochen wurde. Er hatte speziell in Erlangen und in Leipzig sehr gut gespielt“, lobt der Coach, der hohe Stücke auf seine Nummer 25 hält.

Der große Tag

Nürnberg, 27. Februar 2020: Es schneit. Die Anreise aus Ludwigshafen beschwerlich, die Heimreise bis Stuttgart auf schneeglatter Autobahn. Aber im Gepäck zwei Punkte. 27:23 gewinnen die Eulen beim HC Erlangen, Mann des Abends an jenem Donnerstag ist Dominik Mappes, der an alter Wirkungsstätte acht Tore wirft, eine fast hundertprozentige Wurfausbeute hat. Da war er wieder der Unterschiedsspieler! 15 Tage später war die Saison beendet. Corona stoppte auch den in großer Form befindlichen Mappes.

Die stille Genugtuung

„Ja, Erlangen war ein besonderer, ein schöner Tag für mich, weil es gegen den Ex-Verein super gelaufen ist“, sagt Mappes beim Blick zurück. So stellt er sich sein Spiel vor, so wünscht sich der Trainer den Spielmacher. Erlangen – da ist  Mappes in der Saison 2018/19 nicht glücklich geworden und nahm nach nur einem Jahr Reißaus. Enttäuschte Hoffnungen beim Klub und beim Spieler – es hatte nicht gepasst. Und dann dieser Abend. Von solch einer Rückkehr kann man allenfalls träumen. Mappes erging sich nicht in Schadenfreude. Es war eher eine stille Genugtuung.

Spezi Hofmann
Mappes, 1,91 Meter groß, hat das Handballspielen beim TV Hüttenberg gelernt. Mit 18 rückt er in die erste Mannschaft, steigt mit dem TVH 2016 in die Zweite Bundesliga auf, 2017 in die Bundesliga. Obwohl die Hüttenberger 2018 absteigen müssen steht ihr herausragender Spieler im „All Star Team“ der Bundesliga: Dominik Mappes. Er folgt dem Lockruf der Franken, wechselt zum HC Erlangen. 2019 geht’s zu den Eulen, dort trifft Dominik Mappes seinen Hüttenberger Spezi Jannik Hofmann wieder. Freunde fürs Leben!

Konstant auftrumpfen

„Dominik ist fitter als im letzten Jahr“, attestiert Coach Matschke dem Spielmacher, der seinen Körper in einen Fitnesszustand bringen will, um konstant Leistungen wie in Erlangen oder im bislang letzten Eulen-Pflichtspiel am 8. März 2020 in Leipzig bringen zu können. „Ich möchte Verantwortung übernehmen und auch der Verantwortung gerecht werden, die Ben mir überträgt“, sagt Mappes, der Handball-Feingeist mit den besonderen Ideen.

Mats – der Sonnenschein

Seit einem halben Jahr ist im Hause Mappes vieles anders und ganz vieles neu: Das liegt an Mats – der Sonnenschein der Familie erfordert auch Papas Aufmerksamkeit. „Eine neue Situation für meine Freundin und für mich, aber natürlich auch was Schönes“, sagt Mappes, der in der Freizeit sehr gerne Tennis spielt, aber auch sein Sportmanagement-Studium weiter verfolgt.